• Gemeinde Untermarchtal Panorama

Neubau Donauviadukt - Oktober 2012

Am 15. Oktober 2012, Vormittags, war „Halbzeit“ am Brückenüberbau mit dem Schieben des 9. Bautaktes.

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Zwei paralell verlaufende Brückenbauwerke vom Talgrund der Donau aus gesehen. Links die neue Brücke per Taktbauverfahren hergestellt und rechts die alte noch betsehende 375 Meter lange Spannbetonbrücke aus den Baujahren 1952/53.

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Das Foto zeigt den 50 Meter langen Taktkeller. Dort werden die 18. Einzeltakte zum Brückenüberbau hergestellt.

Baufsichtsleiter Wilhelm Striebel, sein Kollege Anton Neubrand, beide vom Regierungspräsidium „Abteilung Straßenbau in Ehingen“ sowie Bauleiter Dietmar Gerner und Bauoberpolier Andreas Welser von der bauausführenden Firma Schmid, Baltringen, nannten diesen Arbeitsvorgang an der Brücke die „Halbzeit“ was die Herstellung des insgesamt 362,50 Meter langen Brückenüberbau betrifft. Mit dem Schieben des heutigen 9. Bautaktteil wurde jetzt mit 180 Meter rund die Hälfte der Brückenüberbaulänge erreicht. Die aufsichtsführenden und leitenden Bauleute waren mit dem Baufortschritt zufrieden und äußerten sich so, daß die Bauarbeiten sämtliche im „grünen Bereich“ sind. Das heißt, keine Unfälle, der Terminplan stimmt genau und wenn alles mitsamt der Witterung keinen Strich durch die Rechnung macht, wird am Montag, 17. Dezember 2012 der letzte und 18. Bautaktteil über das Bauwerk und das Donautal geschoben. Die Bauaufsicht vom RP Tübingen ist nach Auskunft von Wilhelm Striebel und Anton Neubrand mit der Bauausführung der Firma Schmid sehr zufrieden. Bauqualität und Arbeitsausführung stimmen, so die RP-Vetrantwortlichen. Die enge und vertrauliche Zusammenarbeit wird jede Woche mindestens ein- oder zweimal bei Gesprächen und Bauplanüberprüfungen zusammen mit Dietmar Gerner, Andreas Welser und Jan Wolf vor Ort festgestellt. Polier Jan Wolf ist für die Zuständigkeit beim Bau der 4 Pfeiler und 4 Hilfspfeiler im Talgrund verantwortlich. Jan Wolf mit seinem Team wird jetzt in der Woche bis zum 20. Oktober auf der „linken Donauseite“ den Arbeitsplatz räumen und wechselt mit einem Großkran auf die "rechte Donauseite". Dort wird der Kran zum Bau des „Riedlinger Widerlager“ gebraucht. Im Winter 2011/12 wurden hier die sogenannten „Rüttelstopfsäulen“ gegründet und verdichtet. Was immer wieder erstaunt, daß höchstens 20 bis 25 Bauarbeiter mit ihrem hochwertigen technischen Gerät auf der Baustelle arbeiten. Ausdrücklich erwähnt werden muß auch der verantwortliche Mitarbeiter Carsten Poppe von der Bautelle. Er bedient die hydraulischen Schiebepressen für die „Taktvorschiebung“. Beim letzten und 18.Taktschiebevorgang am 17. Detzember müssen die Hydraulikpressen eine Gewichtsmasse von 110000 KN bewegen. Bei heutigen Schiebebewegungsvorgang am 15. Oktober wurde er von 8 Arbeitskollegen auf den Pfeiler und Hilfspfeiler unterstützt. Sie sind für die präzise Unterlegung der hochwertigen Teflonplatten über die derzeit bestehenden und vorläufigen Gleitlager und Bremssättel beim Schiebevorgang zuständig. Jeder dieser Mitarbeiter steht immer im Funkkontakt mit dem verantwortlichen Bediener Carsten Poppe und dieser kann jederzeit die Taktvorschiebung stoppen. Auf der Großbaustelle wird auch öfters eine „Nachtschicht“ am späten Abend oder schon morgens ab 4 Uhr oder eine Arbeitsschicht am Samstag angehängt. Die Beleuchtung der Baustelle ist hier selbstverständlich notwendig und weit sichtbar. Nach dem Bautermin sind hier Stahlarmierungs-und Schalungsarbeiten sowie Spannstahl- und Betonstahlverarbeitung mit der Herstellug der Spanngliederverbindung im 50 Meter langen Taktkeller, dem „Herzstück"“ der Baustelle, notwendig. Die Takte haben unterschiedliche Längen von 16,50 bis 26,50 Meter. und ein Einzelgewicht von 600 bis 1100 Tonnen.

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Gesamtbild vom Donautal zur Brückenbaustelle und dem vordersten und ersten Brückentakt samt dem gelben "Vorbauschnabel". Länge jetzt rund 180 Meter.

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Foto: Am 15. Oktober: Brückenüberbau-Zustand nach dem schieben des 9. Taktfeldes (von insgesamt 18). Jetzt ist der „Halbzeitstand“ in Sachen Brückenüber im Rohbau erreicht. Die Länge mißt jetzt ziemlich genau 180 Meter, also die Hälfte von der Gesamtbrückenbaulänge von 362,50 Meter des neuen B 311 Donauviadukt bei Untermarchtal. Die Auflagerung des Brückenüberbau (mit dem gelben Vorbauschnabel) ist jetzt auf dem 3. Hilfspfeiler angekommen.

Massen: Die Auflastung pro Pfeiler muß ein Gewicht von knapp über 2000 Tonnen künftig aufnehmen. Stahlbeton wird im gesamten 7700 Kubikmeter benötigt. Diese Menge verteilt sich für die Pfahlgründungen an den Widerlager und Pfeilergründungen auf 2980 Kubikmeter und schließlich für den Überbau, die Kappen und Taktkellerwände mit 4720 Kubikmeter auf den rund 12 Meter breiten Straßenüberbau und die 362,50 Meter lange Brücke. Die zweispurige Fahrbahnbreite wird mit 8,34 Meter nur geringfügig breiter wie beim jetzigen Viadukt. Die Bauwerkshöhe wird im Mittel rund 23,50 Meter sein. Gearbeitet wurde auch am Feiertag 3. Oktober oder jetzt am Feiertag „Allerheiligen“. Die Genehmigung für die Fertigbetonbeförderung an den Feiertagen auf der Straße vom Werk Äpfingen nach Untermarchtal liegt vor. Daß sich auch Baufachleute aus der ganzen erweiterten Region interessieren, wird am Donnerstag, 18. Oktober 2012 bei einer Tagung von Fachingenieuren in Ehingen mit einem Besuch auf der Untermarchtaler Brückenbaustelle bewiesen. Dies war vom RP Tübingen, Dienststelle Ehingen Straßenbau, zu erfahren.

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Brückenbaumitarbeiter Carsten Poppe beim bedienen des Geräte der Hydraulikpressen.

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Noch eine Personalie: Polier Jan Wolf im Talgrund. Er ist zusammen mit seinem Team zuständig für den Bau der insgesamt 8 Brückenpfeiler aus Stahlbeton, davon 4 Hilfspfeiler die dann wieder zum Brückenbauende nicht mehr benötigt werden und somit abgerissen werden. Im stehen 2 große Baukräne zur Verfügung. 1 Kran wird in der Woche 42/12 abgebaut und neben dem Platz des künftigen „Widerlager Riedlingen“ auf der rechten Donauseite für dessen Bau wieder installiert. Der „Brückenschlag“ über die Donau mit dem neuen Überbau folgt im November 2012.