• Gemeinde Untermarchtal Panorama

80 Jahre Kriegerdenkmal 1932 - 2012

Das Untermarchtaler Kriegerdenkmal wurde genau vor 80 Jahren geweiht und übergeben

Heutige Zeitgenossen können sich in die Zeit vor 80 Jahren zurückversetzen um die damalige Denkund Handelweise annehmen. Die Heldenehrung in dieser Zeit rückblickend auf den 1. Weltkrieg und seine Folgen die bis in die heutigen Tagen hineinragen, setzten in dieser Zeit, wo bereits die Politik des 3. Reiches einwirkte, in den bestehende Kriegervereinen fast allerorts, fort. In diesen Kriegerbund-Vereinen war die Helden- und Gefallenenehrung volkstümlich und redlich gemeint. So war es auch vor genau 80 Jahren, am 10. Juli 1932 auf dem Untermarchtaler Gemeindefriedhof mit der Weihe und Übergabe des neuen Kriegerdenkmal und der Anwesentheit aller Vereinsmitglieder des Kriegerbundes mit Fahne. Das Ehrenmal wurde von der Gemeinde gestiftet. Bürgermeister war Georg Leichtle und in seiner Person war er auch Vorstand des örtlichen Kriegerbund der eine Vereinsfahne aus dem Jahr 1875 sein Eigentum nannte. Die kirchliche Weihe nahm Ortspfarrer und Dekan Felix Stiegele vor. Er verstarb 1951 und viele kennen sich noch heute an ihn erinnern. Stiegele legte nach dem feierlichen Gottesdienst bei der Weihehandlung jene Worte der hl. Schrift zugrunde wo es heißt, „Auch Steine können reden“. Dankbarkeit, Liebe und Glauben sollen das ewige Glück festigen und verstärken.

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Das Foto zeigt das Kriegerdenkmal aus Sicht von der Pfarrkirche St. Andreas

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Der Erzengel St. Michael - Schutzheiliger der Soldaten

Steinbildhauermeister Johann Baptist Merkt aus Munderkingen, der das Ehrenmal entwarf und ausführte, erklärte sein Schaffenswerk. Das Steinmaterial stammte aus dem Fränkischen und ist Marmor von Treuchtlingen. Die Figur des Erzengel Michael, Patron der Deutschen und Schutzheiliger der Soldaten, trohnt erhaben auf dem Denkmal. Sankt Michael ist ausgestattet mit flammenden Schwert und Schild. Darauf steht in lateinischen Buchstaben „Quis ut Deus“ und heißt übersetzt aus dem hebräischen „Michael“ und daraus übersetzt auf deutsch „Wer ist wie Gott?“. Michael will als Sieger des Guten über das Böse dies verkünden. Das Steinmaterial hatte übrigens der schon 1930 verstorbene Bürgermeister Albert Großmann mit Bürgermeister Leichtle besorgt. Merkt übergab das Denkmal in die Obhut und Pflege an die Gemeinde mit den Worten: „Wir werden sie wiedersehen“. 19 Namen der Gefallenen sind darauf vermerkt. Bürgermeister Leichtle und Oberlehrer Fischer legten damals Kränze nieder. 3 Söhne von Fischer sind im 1. Weltkrieg gefallen. Munderkingens Musikkapelle spielte „Ich hat einen Kameraden“ und der Gesangverein Untermarchtal sang das Lied „Morgenrot“. Als Gäste waren anwesend Ehrenvorstand Fundel, vom Kriegerverein Munderkingen Kaufmann Braun, Forstmeister Straub aus Mochental, Stadtrat Stitzelberger aus Munderkingen und später Bürgermeister von 1935-1941 in Untermarchtal sowie Veteran Fuchs aus Obermarchtal und Feldzugteilnehmer 1870/71. Das damalige Presseorgan „Der Donaubote“ in Munderkingen mit dem Redakteur und Druckerei-Eigentümer Hermann Traub, berichtete insgesamt viermal vor und und nach der Übergabe des Untermarchtaler Kriegerdenkmal und dies zu damaliger Zeit sehr selten mit Fotos vom Ehrenmal. Die heutige im Jahre 2012 bestehende Kriegergedächtnis-Stätte in Untermarchtal wurde zu Ehren der im 2. Weltkrieg 33 Gefallen und 9 Vermißten Soldaten aus Untermarchtal und Gütelhofen im Jahre 1958 sinnvoll erweitert und wieder eingeweiht. Jährlich findet beim Ehrenmal am Volkstrauertag eine Gedenkfeier statt.

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Das Foto zeigt das Jahr der Einweihung des Denkmals