• Gemeinde Untermarchtal Panorama

Neubau Donauviadukt - August 2012

Die ersten „Takte“ zum Überbau wurden geschoben, Pfeilerfertigung im Zeitplansoll.

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Das Foto zeigt die Sicht aus dem Taktkeller und Widerlager „Ehingen“ in Richtung ersten Pfeiler und darüber der gelbe „Vorbauschnabel“ angebaut an den 1. Takt

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Der bereits bewehrte und betonierte Takt am Taktboden und die Seitenteile davon. Die Taktdecke ist eingeschalt (gelb), wird noch bewehrt, betoniert und das ganze wird vorgespannt. Dannach mindestens zwei Tage ausgehärtet bevor der Takt "geschoben" wird.

Zur Baustelle

Das Donauviadukt wächst in seiner Bauausführung und ist im Zeitplansoll. Wenn kurz vor Weihnachten der Brückenüberbau im Rohbau stehen soll, darf es aber keine große Störungen und Unterbrechungen am Bauwerk geben. Da sind sind sich alle Baufachleute vor Ort einig.

Arbeiten im Taktkeller

Im sogenannten „Taktkeller“ vor dem Brückenwiderlager auf der „Ehinger Seite“ herrscht seit Anfang August Hochbetrieb. Dort war zunächst der Bau des rund 50 Meter langen, etwa 14 Meter breiten und 8 Meter tiefen Taktkeller, der zur Fertigung der 18 Einzeltakte für den Brückenüberbau notwendig ist, in Stahlbeton gebaut. Wiederum zuvor mußte für dieses Anlegen des Kellers -wir berichteten davon im April diesen Jahres- große Massen von Kalkfels gesprengt werde. Die knapp 20 Meter langen Einzeltakte werden im Taktkeller zunächst mit Bewehrungsstahl vorgefertigt, in Stahlbeton gegossen, technisch vorgespannt und alle Takte werden mit Spannglieder im Verbund mit Beton aneinander angeschlossen. Die Stahltrossen oder Stahllitzen werden in Metallröhren zusammengefaßt. In diese Röhren wird sehr dünnflüssiger Spezialbeton eingelassen. Dieser Beton ummantelt vollkommen dicht die Stahltrossen und soll die Korrossion des Stahls verhindern. Dieses Verfahren war bei der jetzigen Stahlbeton-Brücke vor 60 Jahren noch nicht angewandt worden und führte jetzt im laufe der Jahrzehnte zu schweren Korrossionsschäden am Viadukt. Dies eine Begründung zum jetztigen Brückenneubau. Was die Genauigkeit und Präzision am Brückenbauwerk betrifft, werden Toleranzen im 3-Millimeterbereich angestrebt.

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Das Foto zeigt den gelben Vorbauschnabel und einem Teil des ersten Taktvorschub aus Stahlbeton, der jetzt aus dem Taktkeller geschoben wurde und noch etwa 8 Meter vom ersten Pfeiler entfernt ist.

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Der Blick in den Taktkeller der zur Bewehrung und Betonierung der "Brückenbautakte" vorbereitet wird. 18 Stück davon werden von unterschiedlicher Länge von 16.50 Meter bis 26 Meter- als Brückenüberbau aneinandergefügt.

Vorschub der Einzeltakte

Brücke aus dem Taktkeller geschoben, nach dem Bauplan die „Achse 4“. Am Montag 3. September wird dann der „erste Brückenschlag“ zur Auflage am Pfeiler 1. angekommen sein und diesen überqueren.

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Die Verbindungs-Anschlüsse der Takte mit den Spanngliedern zur Vorspannung und Stahltrossenröhren. Das stellt die Verbindung der einzelnen Takte zueinander her.

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Das Foto zeigt die Brückenbaustelle Richtung Talgrund mit dem Bau der Pfeiler und Hilfspfeiler

Arbeiten im Talgrund

Dort sind zwei Hilfspfeiler die zur kürzeren Auflagenentfernung des Brückenbau während der Bauphase notwendig sind, bereits gefertig. Die künftigen Brückenpfeiler „Zwei“ und „Drei“ sind derzeitig noch im Bau werden aber in den nächsten Wochen fertig sein. Dann werden dort unmittelbar an der rechten Donauseite noch Pfeiler „Vier“ und der 2. Hilfspfeiler erstellt. Die 4 Hilfspfeiler werden nach Bauabschluß des 363 Meter langen und rund 12 Meter breiten Brückenüberbau wieder abgerissen. Die Baustellenzufahrt für sämtliches Anfahren der Baumaterialien im Talgrund wird über einen für schwere LKW ausgebauten Feldweg an der Markungsgrenze zur Landstraße Richtung Lauterach als „Baustraße“ bedient. Die beiden künftigen Widerlager und der besonders stark benutzte Taktkeller in Richtung Ehingen wird ebenfalls mit einem Baustellen-Anschluß von der B 311 versorgt. Bis Weihnachten 2012 soll der Brückenüberbau in seiner ganzen Länge am Widerlager „Riedlingen“ angekommen sein. Eine Woche später der 2. Takt und dieser schob den 1. Takt samt dem sogenannten 20 Meter langen und 70 Tonnen schweren „Vorbauschnabel“ in Richtung Pfeiler 1. Unter der Last der schweren Takte sind im Gleitbereich spezialbeschichtete Platten zur energiesparenden und sicheren Vorwärtsbewegung untergelegt. Interessant: Jetzt Ende August 2012 ist der Vorbauschnabel noch 8 Meter von der Auflage zum 1. Pfeiler entfernt, um sich jetzt in Richtung „Riedlinger Widerlager“ mit jedem Schub und Takt zu bewegen. Dort wird dann die B 311 mit einem neuen Anschluß auf die bestehende B 311 aufgeleitet und geht dann Richtung Obermarchtal auf die 3-spurige Fahrstrecke über. Bis März 2014 soll dann nach dem Zeitplan der Brückenbau und die Straßenanschlüsse fertig sein. Diese Auskunft war vom bauleitenden und bauüberwachenden Regierungspräsidium (Aussage: Wilhelm Striebel) sowie vom Bauleiter der Baufirma Schmid, Dietmar Gerner und den Poliers der Firma Schmid, Andreas Welser und Jan Wolf zu erfahren. Insgesamt sind derzeitig rund 22 Arbeitskräfte darunter Frau Katrin Welser, Baupraktikantin, die Tochter von Polier Andreas Welser am Brückenbauwerk beschäftigt. Katrin Welser wird in Kürze ein Bauingenieur-Studium beginnen.

Tag der offenen Baustelle

Am Sonntag, 23. September 2012 wird unter Federführung des Regierungspräsidium Tübingen mit Dienstsitz Ehingen, ein „Tag der offenen Baustelle“ eingerichtet. Dieser Tag wird im Rahmen des landesweiten 60-jährigen Bestehen des Landes Baden-Württemberg begangen und dürfte auf der Untermarchtaler Brückengroßbaustelle seine Interessenten anziehen.