• Gemeinde Untermarchtal Panorama

Neubau Donauviadukt - August 2014

Die Tiere nehmen Behausung gut an. Erfolg für Tierschützer und Baufachleute.

Heute am Donnerstag, 28. August 2014 wurde ich auf Anregung des Regierungspräsidium Tübingen Dienstsitz Ehingen Straßenbau Mitte von Herrn Bauing. FH Wilhelm Striebel und seinem Mitarbeiter Herrn Anton Neubrand, zum Donauviadukt für einen Pressetermin eingeladen. Dafür bedankte ich mich sehr bei den beiden Herrn. Die jahrelange, vertrauliche Zusammenarbeit bei der öffentlichen Brückenbau-Dokumentation – Presse und Gemeindeinternet- mit den zuständigen Baudiensststellen zahlte sich hier aus. Grund dazu war die Besichtigung und Beobachtung der gelungenen Ansiedlung der Wasserfledermauskolonie im umgestalteten und damit baulich erhaltenen ehemaligen „Riedlinger Brückenwiderlager“ des ehemaligen und zwischenzeitlich abgebrochenen Donautalviadukt aus dem Jahr 1953.

Was zunächst sehr kritisch von Teilen der Bevölkerung wahrgenommen wurde, ist jetzt zu beiden Teilen der Kritiker und Befürworter umgesetzt und von den zu schützenden Wasserfledermauskolonie gut angenommen worden. Die baulich auf hohem Niveau hergestellte Unterschlupfmöglichkeiten für die meist nachtaktiven Wasserfledermäuse bezeugt eine hohe Annahmefrequenz zur Behausung und Ansiedlung in der ehemaligen Brückenwiderlager-Kammer. Der BUND und der NABU haben somit erfolgreich in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen des Regierungspräsidium Tübingen zusammen gewirkt. Die Tiere haben jetzt eine sehr geeignete Behausung gefunden und die Kritiker aus der Richtung finanzieller Aufwand für die Maßnahme können nicht unzufrieden damit leben. Der Flug- und Jagdgebiet für die diese Gattung der Fledermäuse im großen, natürlichen Umfeld des Donauviadukt mit fließendem und stehenden Gewässer der Donautalaue sowie hohe Jurafelsformationen und das zu großen Teilen dort angelegte Naturschutzgebiet, eignet sich gut. Die Nahrungsaufnahme ist somit gesichert. Der Blick von der äußeren Plattform des Bauwerkes Richtung Donautal läßt den Viaduktneubau recht gelungen für die Technik und das dortige natürliche Umfeld erscheinen. Dabei wurde sogar ein Feldhasenpaar in der Nähe der Donau bei den „Unteren Wiesen“ beobachtet. Beim sehr vorsichtig-ruhigen „ Besuch“ der Fledermauskolonie bei Tage konnte man die ansonsten nachtaktiven Wasserfledermäuse an der eigens von Baufachleuten im einvernehmen mit den Tierschützer angelegten Behausung in ihrem „Tagesschlaf“ beobachten und fotografisch dokumentieren. Rund 50 Tiere „hingen“ im Winkel „Wand und Decke“, ein oder zwei Tiere flogen durch den Raum und suchten ihren Schlafplatz. Der hohe, freie Raum ist durch die indirekte Einflugschneise sehr abgedunkelt und somit für die Tiere ein Idealzustand. Die Behausung der Tiere und ihre Anwesentheit wird künftig durch die Straßenmeisterei Ehingen und ihren Mitarbeiter beobachtet und kontrolliert. Landesverkehrsminister Winfried Hermann aus Stuttgart regte an, am gegenüberliegenden Donauradwanderweg eine Hinweistafel auf den gelungenen Ansiedlungsort der Wasserfledermauskolonie zur Aufmerksamkeit für die Radfahrer, aufzustellen.

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Blick von der äußeren Fledermauskammer Richtung neues Viadukt und Donautal

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Die Aussenansicht der Fledermausunterkunft links nahe des neuen Donautalviadukt rechts

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Foto von der gelungenen Ansiedlung der Wasserfledermäuse an der Decke hängend in der neuen Fledermauskammer und ehemaligen Brückenwiderlager