• Gemeinde Untermarchtal Panorama

Neubau Donauviadukt - Februar 2014

Aktueller Stand im Monat Februar 2014 der Abbrucharbeiten des alten Viadukt

Die im Januar 2014 begonnen Abbrucharbeiten des ehemaligen Donauviadukt bei Untermarchtal aus dem Jahre 1953 gehen zügig weiter. Die beauftragte Firma Max Wild, Berkheim Kreis Biberach ist jetzt seit Ende Januar mit mehreren schweren Abbruchgeräten damit beschäftigt, von der „Obermarchtaler Seite“ her die alte Fahrbahn, Gehweg und Brückenüberbau abzureißen. Die notwendige Sicherung des Abbruchs wurde mittels Erstellung von fundamentierten, stählernen Gerüsttürmen und darüber gelegten Holzkantbohlen vorgenommen. Schließlich lastet auf diesen Stahlgerüsttürmen einschließlich der vorhandenen Brückenpfeiler das gesamte Brückenbauwerk.

donauviadukt_neubau_februar_2014_abbruchbagger

Der Abbruchbagger mit „Pulverisierungsgerät“ bei der Arbeit auf der alten Brücke.

Der Abbruch mit dem Bagger Stück für Stück gestaltet sich jedoch als echt hartnäckige Arbeit. Selbst dem mit einem sogenannten Pulverisierungswerkzeug - also Zerkleinerungs- und Quetschvorichtungausgerüsteten Bagger - fällt diese Arbeit nicht leicht. Schließlich sind in den Blechkästen des Brückenüberbau insgesamt in Bündelform 380 Spannstahlseile verlegt und diese in der Gesamtlänge über die Brücke von 280 Kilometer. Dieser Spannstahl hat eine besondere Härte und die einzelnen „Litzen“ wie die Fachleute diesen Stahl nennen, eine hohe Reissfestigkeit. Wie vor Ort Bauleiter Christoph Eisele von der Fa. Wild sagte, wäre ein dickerer Stahl besser für seine Bagger zu „knacken“. Letztlich müssen rund 6000 Tonnen Beton- und Stahlmaterial abgebrochen, zerkleinert und abtransportiert werden. Vorläufig wird auf der alten Straßenzuführung zur Brücke dieses Material zwischengelagert oder wird nach Münsingen oder Berkheim zur Weiterverarbeitung gefahren. Das wertvolle Material findet eine gezielte Wiederverwertung zum Beispiel im Straßenbau und der Stahl nach Einschmelzung seinen Verkaufswert. Bis zur letzten Februarwoche sind dann doch etwa 80 Meter des insgesamt 375 Meter langen Brückenkasten abgebrochen.

donauviadukt_neubau_februar_2014_auflagerungsgeruest

Das rote Auflagerungsgerüst zum Abbruch der Brücke ist von den verlegten Holzkantbohlen wieder befreit.

Die am Abbruch beteiligte österreichische Firma LGB, Lehrgerüstbau, Meiningen, ist unterdessen jetzt beschäftigt, an der Strecke des Abbruchs die auf dem Abbruchgerüst aufgelagertern starken Holzbohlen wieder zu entfernen. Diese werden dann am anderen Brückenende Richtung Ehingen für den 2. Abbruchabschnitt wieder auf den Rüsttürmen und Gerüsten montiert. Jetzt ab Ende Februar hat die Firma G+R, Spezial-Tiefbohrunternehmen Aalen und Ehingen den Auftrag, am ehemaligen Brückenwiderlager „Riedlingen“ 12 Stahlgewindestäbe mit dem Spezialbohrgerät in eine tiefe von rund 11 Meter in das dortige Erdreich im Felsgestein einzubringern. Diese 12 Gewindestäbe werden mit Flüssigzement verfüllt und sichern das Fundament und den Überbau für die künftige Fledermauskammer beim ehemaligen Brückenwiderlagerblock. Gleichzeitig ist die Baltringer Baufirma Matthäus Schmid an diesem ehemaligen Widerlager beschäftigt. Teilweise wurden beim Abbruch das äußere mit Gauinger Travertin gemauerte Teilstück des Widerlagers abgebrochen. Teile des vorhergehenden Mauerwerk werden eingeschalt und die Gauinger Natursteine zum Mauwerk wieder verarbeitet. Die alte, äußere Mauerwerksansicht ist somit wieder hergestellt.

donauviadukt_neubau_februar_2014_bohrgeraet

Das Spezialbohrgeräte der Fa G+R, Aalen und Ehingen bei Bohrarbeiten zur Einbringung der „Gewindestäbe“ beim ehemaligen „Riedlinger Widerlager“.

Ebenfalls und unmittelbar an dieses Bauwerk wird in Richtung Obermarchtal auf der ehemaligen Strassentrasse ein Regenwasserklärbecken vorgesehen. Dieses soll etwa 150 cbm Regenwasser, das vom Brückenüberbau der neuen Brücke anfällt und gefaßt wird, aufnehmen. Nach der ersten Klärung wird dieses Wasser über eine „Rauhtreppe“ beim Hang der Brücke zu einem weiteren Becken im Talgrund der Donau zugeleitet. Zur Aufnahme des Oberflächenwasser der Bundesstraße nach der Brücke Richtung Ehingen sind auf der rückzubauenden alten Trasse 3 kleiner Retensionsbecken vorgesehen. Bei beiden Brückenenden werden voraussichtlich 3 PKW-Parkplätze für das abstellen von PKW des Brücken-Prüfpersonal eingerichtet. Ein allgemeiner Parkplatz bei der Brücke wie es diesen vormals gab, wird nicht gebaut. Einen Fußgängergehweg über die neue Brücke wird es ebenfalls nicht geben. Nach Einschätzung der Baufachleute vor Ort und der bauleitenden Stelle des Regierungspräsidium Tübingen, Dienststelle Ehingen, werden die Bauarbeiten des Brückenabbruch und der Restarbeiten an der neuen Brücke mit Straßenführung doch bis etwa Mitte des Jahres 2014 andauern.

donauviadukt_neubau_februar_2014_bagger

Bagger bei der Zerkleinerung des Abbruchmaterials auf der ehemaligen Streckeführung der B 311 zur Brücke.