• Gemeinde Untermarchtal Panorama

Schwäbischer Heimatbund Ortsgruppe Untermarchtal

Feier des 25-jährigen Bestehen mit „Tag der offenen Tür“

Viele interessierte Besucher:

So ein nettes Fest hätten sich die 3 Begründer Albert Großmann, Leopold Ege und Josef Bailer des Untermarchtaler Kalkofen vor 93 Jahren kaum vorstellen können. Bei herrlichem Sommerwetter am Sonntag, 14. Juni 2015 konnte Ortsgruppenvorsitzender Wolfgang Kurz viele Gäste beim Kalkofen-Museum aus Nah und Fern begrüßen. Besonderer Gruß galt dem Tags zuvor neu gewählten 1. Vorsitzenden des Schwäbischen Heimatbund und Hauptverein mit Sitz in Stuttgart, Josef Kreuzberger. Weitere prominente Gäste waren die Bundestagsabgeordneten Heinz Wiese aus Ehingen und Hilde Matheis aus Ulm. Karl Traub, Landtagsabgeordneter aus Hausen am Bussen und Bürgermeister Bernhard Ritzler. Ganz herzlicher Willkommensgruß galt Jürgen Brucklacher, ehmals Vorstandsmitglied des SHB und „einer der Väter und Mitbgegünder des Untermarchtaler Kalkofen-Museum“ vor 25 Jahren, wie OG-Vorsitzender Wolfgang Kurz betonte. Das Feste wurde umrahmt mit der Anschaffung und Übergabe einer neuen Fahne für das Kalkofen-Museum Untermarchtal. 
In einem Grußwort beglückwünschte der 1. SHB-Vorsitzende Josef Kreuzberger die Ortsgruppe Untermarchtal zu ihrem 25.Jubiläumsfest und „Tag der offenen Tür“ der seit dem Bestehen der Ortsgruppe zum 10-mal durchgeführt wird. Die Gruppe hier sei eine kleine aber sehr aktive und lebendige Gemeinschaft unter den 14 Ortsgruppen in Württemberg und sprach für deren Einsatz Dank aus. Die anschließenden Führungen durch das Kalkofen-Museum mit den einzelnen Werksteilen Schachtofen, Gichtbühne, Wasserzisterne, Förderschnecke, Becherwerk, Trommelsieb, Benzinantriebsmotor Marke Schlüter, Tranmissionswelle mit Abfüllstutzen für Papiersäcke und dem nahen Weißkalk-Steinbruch, wurde von den Besucher interessiert angenommen. Den Gästen wurde ein Mittagessen angeboten. Kaffee und Kuchen ebenso. Für musikalische, leichte und dezente Unterhaltung sorgte das Duo „Moni und Hubbe“. Mehrere, jetzt auswärts wohnende Untermarchtaler trafen sich beim Fest zu einem herzlichen Wiedersehen in der alten Heimat.

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Ortsgruppenvorsitzender Wolfgang Kurz (links) überreicht dem 1. Vorsitzenden des SHB, Josef Kreuzberger (rechts) eine auf einem Kalkstein sitzende Eidechse aus Bronze, hergestellt in der Untermarchtaler Kunstschmiede Roth.

Infos zum Kalkbrennen:

Mitglied Hubert Schneider von der Ortsgruppe gab in Abständen praktische Vorführungen zum Kalkbrennen. Mit Rücksicht auf den sanierten Schornstein verzichtete man auf das „Anzünden“ des Kalkofen mit Schachtofen. Im Schachtofen würden hier etwa 1000 Grad Hitze entstehen. Es wurden aber in einfacher Form Vorführungen über das Trockenlöschen des gebrannten Kalkstein vorgezeigt. Aus einem Kalksteinwerk des Blautal bezog man eine kleine Menge des gebrannten Kalkstein zu Vorführzwecken. Bei diesem Vorgang des Trockenlöschen des gebrannten Kalkes entsteht unter starker Wärmeentwicklung .-etwa 100 Grad- trockenes Kalziumhydroxid, das heißt in chemischer Formel: Brandkalk (CaO) plus Wasser (H2O) ergibt dann das Produkt Kalziumhydroxid gelöschter Kalk (Ca-OH2). Die Kalksorten Weißkalk, Schwarzkalk sowie Äz-Kalk wurden für Maurer- und Verputzzwecke sowie als Düngemittel hergstellt und verkauft. Das Kalkwerk produzierte nur 17 Jahre lang von 1922 bis 1939. Dann Stilllegung der Anlage. Jahzehntelang diente es zur Fahrzeugunterstellung der Inhaber-Familie Matthäus Fischer. Dann Verkauf an das Land Baden-Württemberg im Jahre 1984. 1986 Übergabe an den Schwäbischen Heimatbund in Erbpacht, mit der denkmalpflegerischen Zweckbestimmung, den historischen, denkmalpflegerischen Kalkofen wieder herzustellen und danach einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine wissenschaftliche Projektgruppe der Uni Stuttgart setzte das vorgesehene Konzept um. Am 9. September 1990 wurde dann das „Technische Museum Kalkofen Untermarchtal“ eröffnet und die neu gegründete Ortsgruppe vor Ort übernahm die Betreuung seither.

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Der Festbetrieb beim 25-jährigen Ortsgruppen-Bestehen vor dem Kalkofen-Museum

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Die praktische Vorführung des Kalklöschen durch OG-Mitglied Hubert Schneider

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Die neue gehisste Fahne der Ortsgruppe vor dem Kalkofen-Museum Untermarchtal

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Anläßlich des 25-jährigen Ortsgruppen-Jubiläum von links: Bürgermeister Bernhard Ritzler, Untermarchtal, Josef Kreuzberger, 1. Vorsitzender des Schwäbischen Heimatbund, Stuttgart und Ortsgruppen-Vorsitzender Wolfgang Kurz, Untermarchtal

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Das Musik-Duo „Moni und Hubbe“ unterhält musikalisch die Festgäste beim Jubiläumsfest