• Gemeinde Untermarchtal Panorama

Trauer um Franziskanerpater Klaus Wolter

Trauer um Franziskanerpater Klaus Wolter aus Untermarchtal

Die Gemeinde Untermarchtal zusammen mit der Klostergemeinschaft trauert um den verstorbenen Franziskanerpater Bruder Klaus (Jürgen) Wolter. Der am 12. Januar 2015 in Gengenbach verstorbene Ordensmann war seit 2010 bei den Gengenbacher Franziskanerinnen Spiritual. Sein plötzlicher Tod im Alter von 69 Jahren überraschte seine klösterliche Gemeinschaft wie auch die Menschen in Untermarchtal die ihn kannten. Offensichtlich war seine schwere Krankheit schnell fortgeschritten und schwächte in sehr.

pater_klaus

Seine Gengenbacher klösterliche Gemeinschaft schilderte Bruder Klaus, der im 34. Jahr seines Priesterleben stand, als Seelsorger im besten Sinne. Von Beginn seiner Priestertätigkeit im Franziskanerorden an war im wichtig, Bruder Klaus genannt zu werden. Als Bruder verstand er sich und begegnet allen Menschen in dieser Haltung. Er lebte aus einer tiefen kontemplativen Grundhaltung und gab seinen Erfahrungsschatz in Gottesdiensten, Exerzitien und persönlichen Gesprächen weiter. Gleichzeitig erlebten seine Mitmenschen ihn als sehr zugewandten Priester, der als sehr humorvoll die Art der Gemeinschaft bereicherte. „Mit Bruder Klaus verlieren wir einen wirklichen Seelsorger und Menschenfreund – doch wir sind dankbar, dass wir ihn kennen lernen und über vier Jahre als unseren Spiritual in unsere Mitte haben durften. Wir wissen ihn nun gut aufgehoben, an dem Ort, den Jesus Christus uns verheißen hat“, schreiben die Gengenbacher Franziskanerinnen.

Zum Lebensweg des Verstorbenen dürfen wir folgendes anmerken. Bruder Klaus wurde 1945 in Stuttgart geboren und kam 1949 nach Untermarchtal in das damalige Kinderheim „Guter Hirte“ des Klosters. 1952 nahmen ihn dann seine Pflegeeltern, das Untermarchtaler Ehepaar Leo und Theresia Essigbeck in die Familie auf. Besuch der Volksschule von 1952 bis 1960. Dann dreieinhalb Jahre Lehre als Elektriker im Kloster Untermarchtal bei seinem Pflegevater, Elektromeister Leo Essigbeck und Elektriker-Geselle bis 1967. Zwischenzeitlicher Kontakt zu Ordenleuten des Franziskanerorden über Patres im Kloster Untermarchtal. Anmeldung im Spätberufenen-Seminar Hadamar und Großkotzenburg. Ab 1972 Studium im Cannstatter-Ambrosium mit Abiturabschluss und anschließend Theologiestudium in Tübingen. Ab 1974 Novize Klaus bei den Franziskaner in Fulda. Ablegung der Ordensprofeß 1979. Sakrament der Priesterweihe 1981 im Freiburger Münster durch Erzbischof Dr. Oskar Saier mit nachfolgender Primizfeier in Untermarchtal. Novizenmeister in Fulda von 182 bis 1991. Dann geistlicher Begleiter, zeitweise Guardian (Vorsteher) und Exerzitiemeister in verschiedenen Klöstern oder franziskanischen Niederlassungen in Frankfurt/Main, Freiburg, Wangen/Allgäu und Hofheim/Taunus. Hierbei besonders in Frankfurt 3 Jahre lang in schwierigem Umfeld im Projekt als Sozialhelfer für Suchtgefährdete. Nebenbei arbeitete Bruder Klaus in Frankfurt mit 2 Mitbrüder als Postbote bei der Deutschen Post um die Mietkosten ect. aufzubringen! Schließlich 2010 Berufung von seinem Ordensoberen als Spiritual in das Kloster der „Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzern Jesu, Gengenbach“.

In der Untermarchtaler Pfarrkirche St. Andreas findet für Bruder Klaus am Sonntag, 18. Januar um 18:00 Uhr ein Requiem statt. Die Beerdigung ist am Montag, 19. Januar 2015, 14:00 Uhr auf dem Städtischen Friedhof Gengenbach bei der Abteilung des Klosters der Franziskanerinnen.